Jesper Juul (1948-2019) wurde in Dänemark geboren, er war Lehrer, Familientherapeut, Konfliktberater und Autor. Er gehörte zu den großen Impulsgebern für eine Pädagogik der Zukunft. Als einer der innovativsten Familientherapeuten Europas unterstützte er mit seiner 2004 gegründeteten Familienwerkstatt "familylab" Eltern dabei, eine authentische Führungsrolle in der Familie einzunehmen.
"familylab" gibt es in vielen Ländern Europas: derzeit in Dänemark, Norwegen, Schweden, Deutschland, Österreich und Kroatien.
Jesper Juuls Biographie ist so vielfältig wie seine Pädagogik. 1972 schloss er sein Studium der Geschichte, Religionspädagogik und der europäischen Geistesgeschichte ab. Statt die Lehrerlaufbahn einzuschlagen, nahm er eine Stelle als Heimerzieher und später als Sozialarbeiter an und bildete sich in Holland und den USA bei Walter Kempler zum Familientherapeuten weiter. Lange Jahre war er Leiter des von ihm gegründeten "Kempler Insttuts Skandinavien". Kempler gehörte zu denjenigen Mitarbeitern von Fritz Perls, die die Gestalttherapie seit Mitte der siebziger Jahre nach Europa brachten. Jesper Juul entwickelte daraus eine eigenständige Therapie- und Beratungsform: Kurzzeitinterventionen mit der ganzen Familie, handlungsorientiert und praxisnah. Ziel der Arbeit war und ist es, die Eltern bei der Suche nach neuen Wegen in der Erziehung zu unterstützten und nicht, sie in ihrem Versagen zu bestätigen, was ihnen, so Jesper Juul, jedoch leider regelmäßig widerfahre, wenn sie in ihrer Ratlosigkeit Erziehungsexperten konsultierten.
Jesper Juul war Autor von etwa 20 Büchern, die in viele Sprachen übersetzt wurden. Zu seinen bekanntesten gehören "Das kompetente Kind", "Die kompetente Familie" und "Was Familie trägt".